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Schön ist, was das Gehirn schnell erkennt

2006-10-04 12:31

was_ist_schoenWas wir leicht erkennen und verarbeiten können, wird meistens auch als schön empfunden. Piotr Winkielman von der University of California belegt im Experiment den Zusammenhang zwischen Schönheitsempfinden und Vertrautheit.

"Ein Reiz wird attraktiv, wenn er in das Durchschnittsraster dessen fällt, was Sie gesehen haben und was für Ihr Gehirn einfach zu verarbeiten ist. In unseren Experimenten zeigen wir, dass ein beliebiges Muster dem Betrachter als schön vermittelt werden kann, wenn der Verstand dazu gebracht wird, es schnell zu erkennen", so Piotr Winkielman in der Zeitschrift "Psychological Science".

Schon im 19. Jahrhundert hat der Mathematiker Francis Galton festgestellt, dass Gesichter mit durchschnittlichen Zügen die größte Attraktivität aufweisen. Eine schlüssige Begründung dafür wurde bislang nicht gefunden. Bevorzugt wurde bisher die These, dass symmetrische Gesichtszüge auf Fitness und Gesundheit schließen lassen und deshalb, evolutionsbiologisch begründet, vielversprechend für die Fortpflanzung erscheinen.

In den Versuchsreihen von Winkielman wurden Versuchspersonen mit zufälligen Punkten konfrontiert, die mehr oder weniger deutlich Muster oder geometrische Formen ergaben. Sie trainierten die Probanden auf bestimmte Muster oder Formen. Die Entscheidung für Muster statt für Gesichter fiel, um zu vermeiden, dass das subjektive Schönheitsempfinden mit "guten Genen" - entsprechend den bisherigen Erklärungshypothesen - in Verbindung gebracht wird.

Wie vorhergesagt, kategorisierten die Versuchsteilnehmer jene Muster schneller und fanden sie schöner, die nah am eingelernten Prototyp waren. Schönheit entsteht damit tatsächlich im Auge des Betrachters. Dies erklärt auch, warum es kulturelle Unterschiede im Schönheitsempfinden gibt: Die Menschen sind von Kindheit an an unterschiedliche "Prototypen" von Schönheit gewöhnt und ihre Wahrnehmung ist auf diese Muster konditioniert.

 

Winkielman liefert damit auch erstmals eine psychologisch fundierte Erklärung für die Entstehung und Verbreitung langfristiger Modetrends und Schönheitsideale, die wie bekannt ist, weitgehend nichtlinear erfolgt.

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