2006-11-12 13:00
Auch ohne immer wiederkehrenden Hinweise und Warnungen wissen die Menschen, dass rasen mit dem Auto, zuviel Alkohol oder Zigaretten, mangelnde Bewegung oder falsche Ernährung sehr gefährlich für ihre Gesundheit sind. Dennoch ändern sie nichts an ihrem Verhalten.
Die kanadische Forscherin Cindy Jardine von der University of Alberta hat jetzt diesen Zusammenhang untersucht und kommt zu dem Ergebnis: Aufklärung über Gesundheitsrisiken nützt meist gar nichts, wenn an den Gründen für das gesundheitsschädigende Verhalten nichts geändert wird. Ihre Ergebnisse hat die Wissenschaftlerin auf der "RiskCom 2006 Conference" in Schweden vorgestellt.
Die Forscherin hat untersucht, wie sehr sich die Menschen bestimmter Gefahren bewusst sind und wie hoch sie ihr Risiko einschätzen, davon betroffen zu sein. Sie legte 1200 Befragten eine Liste von Risikofaktoren vor und die Befragten sollten angeben, wie hoch sie die Gefährlichkeit einstuften. In der Liste enthalten waren neben Rauchen, Alkohol trinken und Sonnenbaden auch Stress, Schadstoffe in der Luft, Gasleitungen und das Ozonloch.
Über 50 Prozent der Befragten sahen Rauchen und Stress als "sehr gefährlich" für ihr Leben an. Nur etwa 24 Prozent der Befragten hingegen stuften Gasleitungen als sehr gefährlich ein. Es besteht also zweifellos kein Mangel an Bewusstsein über Risiken und Gefahren.
Warum ändert man das Risikoverhalten nicht, wenn man sich dessen bewusst
ist? Das Forschungsergebnis von Jardine zeigt, dass diejenigen Kommunikatoren, die die Schädlichkeit von Rauchen, Alkohol und Stress anprangerten, nicht den
ursächlichen Grund für das Verhalten der Mensch im Blick hätten, beispielsweise kann können das Arbeitslosigkeit, Frust, oder ein Beziehungsproblem sein.
Doch das bleibt in den PR-Aktionen, Medienberichten oder Wissenschaftlerwarnungen unberücksichtigt. Bei Stress, der ernsthafte Herzkrankheiten verursachen kann, spielt noch etwas anderes eine Rolle: "Es ist schwierig, ein Verhalten zu ändern, wenn es ein gesellschaftlich akzeptiertes Verhalten ist", erklärt Jardine. "Zum Beispiel ist Stress schlecht für uns, dennoch tragen wir ihn vor uns her wie eine Ehrenmedaille. Es ist sozial erwünscht, überarbeitet zu sein. Wir haben ganz offensichtlich diesen Respekt nicht für Leute, die ganz normal ihre 40-Stunden-Woche machen."
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