Bedarfstypologie

Die Bedarfstypologie nachgefragter Waren und Dienstleistungen ist nach mehreren Kriterien zu unterscheiden:

Nach der Notwendigkeit der befriedigten Bedürfnisse (siehe: Bedürfnishierarchie):

  • Grundbedarf - alle zur physischen Existenz erforderliche Güter (Grundnahrungsmittel, Wohnraum, Heizenergie)
  • Individualbedarf - alle zur psychischen Existenz erforderliche Güter (Kommunikation, Erholung)
  • Kultur- und Luxusbedarf - alle Güter mit Geltungs- und/oder Erbauungsnutzen

Nach der Art der Nutzung der nachgefragten Güter in:

  • Gebrauchsbedarf - das Gut ist längerfristig in Gebrauch (Möbel, elektrische & elektronische Geräte, Auto, ...)
  • Verbrauchsbedarf - das Gut wird einmalig oder kurzfristig verwendet (Brot, Zahncreme, Taschentücher. Energie, ...)

Nach der Anzahl der in Gebrauch befindlichen Güter in:

  • Singulärbedarf - es wird (im Normalfall) pro Person bzw. Bedarfsträger nur eine Einheit benötigt (Kücheneinrichtung, Auto, Wohnung, ...)
  • Mehrfachbedarf - es werden mehrere Einheiten zeitgleich benötigt, wenn auch nicht verwendet (Bekleidung, Nahrungsmittel, ...)

Nach der Periodizität des Bedarfes in:

  • kurzperiodischen Bedarf - das Gut wird nach kurzer Zeit wieder benötigt (z.B. Kaffee)
  • langperiodischen Bedarf - das Gut wird erst nach längerer Zeit wieder benötigt (z.B. Wintersportausrüstung)
  • aperiodischen Bedarf - die Zeitspanne zwischen den Bedarfszyklen ist unterschiedlich (z.B. Blumen)
  • kontinuierlichen Bedarf - das Gut wird (nahezu) ohne Unterbrechung benötigt (z.B. elektrische Energie)

Nach der Relation von Konsument und Verbraucher in:

  • Eigenbedarf - der Konsument ist gleichzeitig der Verbraucher
  • Fremdbedarf - der Konsument kauft für andere (z.B. Geschenke)

Nach dem Interesse des Konsumenten am Gut und Bewusstseinslage über den Gebrauch in

  • No-Involvement Bedarf - das Gut genießt kein Interessse beim Kunden und ist im Gebrauch auch nicht bewusst (z.B. Wasser aus der Wasserleitung, Strom, Milch)
  • Low-Involvement Bedarf - das Gut genießt zwar kein besonderes Interesse im Gebrauch, man ist sich des Gebrauchs aber bewusst (üblicherweise aus dem Bereich der FMCG)
  • High-Involvement Bedarf - das Gut genießt hohe Aufmerksamkeit und einen hohen Bewusstseinsgrad beim Konsumenten (z.B. Mode, Unterhaltung)

Zu beachten ist, dass der Grad von Interesse/Bewusstheit in hohem Maß von der Persönlichkeit des Konsumenten, den Rahmenbedingungen (z.B. Wassermangel) und dem Preisniveau der Güter abhängen kann.

Nach den Anforderungen an die Entwicklung der nachgefragten Güter in:

  • petrifizierten Bedarf - die Güter werden lange in unveränderter Art nachgefragt (Coca Cola, Milch, Waschmittel, elektrische Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, siehe auch: petrifizierte Produkte)
  • modeabhängigen Bedarf - die Güter haben zwar konstante Funktion, werden aber immer wieder neu aufbereitet (Bekleidung, Schuhe, neue Mobilfunktelefone bei gleicher Technologie)
  • innovationsabhängigen Bedarf - die Güter werden technisch und/oder funktional neu aufbereitet (Autos, Mobilfunktelefonie mit neuen Technologien, ...)

Nach der Menge des Bedarfs in:

  • Kleinbedarf - es werden pro Bedarfserfüllung nur geringe Umsätze erzielt (z.B. Feuerzeuge)
  • Großbedarf - es werden pro Bedarfserfüllung hohe Umsätze erzielt (z.B. Wohnungskauf, Auto)

Nach der Kontinuität der Bedarfsmenge in

  • kontinuierlichen Bedarf - es wird im Jahresverlauf eine relativ konstante Menge eines Gutes pro Konsument benötigt (z.B. Kaffee)
  • flexiblen Bedarf - es wird eine deutlich variable Menge eines Gutes pro Konsument benötigt (z.B. Erfrischungsgetränke im Sommer/Winter)

 



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